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28. Juni 2021
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Natur und Landschaft

Böden bei Bauarbeiten schützen – aber wie?

Die Bildung von Böden dauert sehr lange. Dies macht die Ressource Boden enorm wertvoll. Deswegen muss insbesondere mit Fruchtfolgeflächen, dem besten Landwirtschaftsland, bei Baustellen sorgsam umgegangen werden. Mit Beispielen aus unseren Umweltbegleitungen auf Baustellen zeigen wir Ihnen, wie Böden mit einfachen und vorausschauenden Massnahmen optimal geschützt werden, ohne dass der Bauablauf gestört wird.

Gefahr für Böden, Projektkosten und Bauablauf
Werden Bauten oder Arbeiten in der Nähe von Landwirtschaftszonen und Böden erstellt, sind Bodenarbeiten unumgänglich. Bei niederschlagsreichen Verhältnissen besteht die Gefahr, dass Böden beim Befahren durch Baumaschinen schnell verdichten und ihre Fruchtbarkeit geschädigt wird. Das Wiederinstandstellen von geschädigten Böden bei Bauende ist mit zusätzlichem Aufwand und Kosten verbunden.

Bodenschutz bei Eisenbahnprojekten der Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB)
Die MOB hat bei der Haltestelle Oeschseite das Perron erweitert und für den landwirtschaftlichen Verkehr einen neuen Zufahrtsweg gebaut. Auf Basis einer vorausschauenden und engen Kommunikation zwischen Umweltbaubegleitung (UBB) und Unternehmung wurden die Bodenschutzmassnahmen rechtzeitig geplant und ausgeführt. Dank dem Mitdenken der Unternehmung und dem Aufbieten der benötigten Baumaschinen fand der Bau des Zufahrtswegs noch vor den regenreichen Frühlingstagen statt. Dies ermöglichte es, die weiteren Erdarbeiten von diesem Weg aus auszuführen (vor Kopf arbeiten). Ausserdem arbeitete der Unternehmer im steilen Gelände mit leichten und wendigen Baumaschinen. Nachdem die Erdarbeiten abgeschlossen waren, wurde das Kulturland rasch mit einer Bergblumenmischung rekultiviert.

Im zweiten Beispiel errichtete die Unternehmung ein Rügleisystem zur Befestigung der Böschung sowie einen Kabelkanal entlang der Fahrbahn. Dabei musste Boden und teilweise Schotter in der Böschung ausgehoben werden. Um die von der Zwischenlagerung des Schotters betroffene Landwirtschaftsfläche zu schonen wurde ein Geogewebe auf den Oberboden gelegt (siehe Bild 3). Damit verleiht man dem Boden mehr Tragfähigkeit und schützt ihn vor Verdichtung. Gleichzeitig wurde der Eintrag von Schotter in den Boden verhindert. Im Vorfeld hat die Prona AG den abzutragenden Boden beprobt und die Wiederverwertung mit der Unternehmung, den Behörden und der Bauherrschaft bereits festgelegt. Nach einer kurzen Zwischenlagerung in Mulden am Fuss der Böschung, hat die Unternehmung den Boden direkt in die entsprechende Deponie gefahren.

Mit einfachen Mitteln und dank dem frühen Einbezug der Unternehmungen wurden die Böden beide Male optimal geschützt – ohne den Bauablauf zu stören. Im Anschluss an die Baustelle werden die Böden dem Landwirt in einwandfreiem Zustand wieder übergeben.

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Ansprechperson für Umweltbaubegleitungen: Simon Bohnenblust, +41 32 328 88 40.