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17. November 2025
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Gebäude und Siedlung

Die Bauphysik bewegt sich durch die Baugeschichte

Die Bauphysik spielt seit der Antike eine zentrale Rolle in der Architektur – auch wenn sie erst im 20. Jahrhundert als eigenständige Disziplin definiert wurde. Schon früh mussten Baumeister Lösungen für klimatische Einflüsse, Tragverhalten und Materialeigenschaften finden, um robuste, komfortable und beständige Bauwerke zu errichten.

Antike

Beginn des bauphysikalischen Wissens

In den frühen Hochkulturen, etwa in Ägypten oder Mesopotamien, wurden natürliche Materialien wie Lehmziegel und Stein verwendet, um thermische Stabilität zu gewährleisten. Die Römer perfektionierten dieses Wissen durch den Einsatz von Beton (opus caementicium) und entwickelten beeindruckende Bauwerke wie Thermen, Aquädukte und Kuppelbauten, die komplexe bauphysikalische Prinzipien nutzten.

Mittelalter

Anpassung an klimatische Bedingungen

Im Mittelalter dominierten massive Steinbauten mit kleinen Fenstern, um Wärmeverluste zu minimieren. In Fachwerkhäusern wurden Holz und Lehm kombiniert, um eine bessere Wärmedämmung zu erreichen. Kirchen und Burgen wurden so konstruiert, dass sie sowohl stabil als auch widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse waren.

Kloster Saint Ursanne
Kloster St. Ursanne 14. Jh.
Chateau St Maire Lausanne
Château St-Maire Lausanne 15. Jh.
MFH Zweisimmen
MFH in Zweisimmen 17. Jh.

Renaissance und Barock

Fortschritte in Statik und Akustik

Mit der Wiederentdeckung antiker Bauprinzipien kamen neue Erkenntnisse über Statik und Materialien hinzu. Ingenieure wie Leonardo da Vinci und Galileo Galilei analysierten Tragwerke systematisch. In barocken Theatern und Kirchen wurde zunehmend auf die Akustik geachtet, um Schallverteilung und Nachhall gezielt zu beeinflussen – ein Vorläufer moderner Raumakustik.

Chateau de la Corbiere
Château de la Corbière, 1850
Klosterkirche bellelay
Klosterkirche Bellelay, 1714
Verdan Scheune
Verdan Scheune, 1819

Industrialisierung

Neue Materialien – neue Herausforderungen

Mit der Einführung von Stahl, Glas und Beton im 19. Jahrhundert entstanden völlig neue bauphysikalische Fragen. Hochhäuser erforderten Windlastberechnungen, Glasfassaden stellten Anforderungen an Wärmeschutz und Sonneneinstrahlung, und die Nutzung fossiler Brennstoffe führte zur Entwicklung moderner Heiz- und Lüftungssysteme.

Geschaeftshaus Nidaugasse
Geschäftshaus Nidaugasse Biel, 1899
Hochhaus Aebistrasse
Hochhaus Aebistrasse Biel, 1958
Kongresshaus Biel
Kongresshaus Biel, 1966

20. und 21. Jahrhundert

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Heute steht die Bauphysik im Zeichen von Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Nutzerkomfort. Fortschrittliche Dämmstoffe, Passivhaus-Technologien und smarte Gebäudesteuerungen reduzieren den Energieverbrauch drastisch. Gleichzeitig gewinnen Themen wie Schallschutz, Raumakustik, Feuchteschutz und thermische Behaglichkeit immer mehr an Bedeutung – insbesondere im Kontext von Sanierungen und ressourcenschonendem Bauen.

Multisporthalle Boezingen scaled
Multisporthalle Bözingen, 2025
Hochshcule Laerchenplatz scaled
Hochschule Lärchenplatz Magglingen, 2024
Modulschulhaus Pieterlen
Modulschulhaus Pieterlen, 2019

Fazit

Die Bauphysik hat sich im Laufe der Baugeschichte stetig weiterentwickelt – von massiven Steinbauten über filigrane Glasfassaden bis hin zu nachhaltigen High-Tech-Gebäuden. Jedes Zeitalter brachte neue bauphysikalische Herausforderungen hervor, die mit innovativen Lösungen gemeistert wurden.

Heute verbindet sich dieses jahrtausendealte Wissen mit modernster Technik. Unternehmen wie die Prona AG setzen diese Entwicklung fort, indem sie Bauphysik ganzheitlich denken und in jedem Projekt den optimalen Ausgleich zwischen Energieeffizienz, Komfort und Nachhaltigkeit anstreben.

Mit Dienstleistungen in den Bereichen Bau- und Raumakustik, Energie und Nachhaltigkeit, Gebäudesimulation, Schallschutz sowie Bauökologie unterstützen wir Bauherren, Architektinnen und Planer bei der Realisierung zukunftsfähiger Gebäude. Damit tragen wir dazu bei, dass die Prinzipien der Bauphysik – Schutz, Effizienz und Wohlbefinden – auch in der gebauten Umwelt von morgen fest verankert bleiben.

Schmid Matthias

Gerne unterstützen wir Sie bei Ihren bauphysikalischen Anliegen, um zu optimalen Raum- und Gebäudebedingungen beizutragen. Wir analysieren bauphysikalische Aspekte wie Wärme-, Schall- und Feuchteschutz, beraten bei Sanierungen und Neubauten, führen Messungen durch und geben praxisnahe Empfehlungen zur Verbesserung des Raumklimas und der Energieeffizienz.

Matthias Schmid
MSc. Holz, dipl. Ingenieur FH SIA, Executive MBA (SUPSI)