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9. Mai 2022
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Natur und Landschaft

Im Auftrag des Bundes den Tagfaltern auf der Spur

Die Prona AG kartiert Tagfaltervorkommen und liefert damit Datengrundlagen für das Biodiversitätsmonitoring Schweiz. Mit diesen Daten überwacht der Bund die Entwicklung der Biodiversität in der Schweiz. Nach dem erfolgreichen Testjahr 2021 wurde die Prona AG in das Tagfalterteam des Biodiversitätsmonitoring aufgenommen. Bald sind wir wieder draussen unterwegs, auf den Spuren der faszinierenden Insekten.

Biodiversitätsmonitoring Schweiz

Im Auftrag des BAFU wird im Biodiversitätsmonitoring Schweiz (BDM) die langfristige Entwicklung der Artenvielfalt bestimmter Pflanzen- und Tierarten erhoben. Die Artengruppen werden mit einer eigens entwickelten Erhebungsmethode untersucht. So auch die Tagfalter. Pro Jahr werden ab Mai je nach Höhenstufe vier bis sieben Kartierungen durchgeführt. Die Hintermann & Weber AG ist für die Koordination und Erhebung der Daten verantwortlich. Auf Anfrage hat die Prona AG für 2021 die Teilnahme am Testjahr für die Artengruppe Tagfalter erhalten.

Schmetterling in Box
Das Tier wird für Bestimmung kurz in eine Box gelegt (Cristina Duarte, 06.08.2020)

Die Prona AG ist Teil des Tagfalterteams des Biodiversitätsmonitoring Schweiz.

Widderchen
Widderchen sind tagaktive Nachtfalter (Cristina Duarte, 06.08.2020)

Biodiversitätsmonitoring anhand von Tagfaltern

Weshalb wird eigentlich anhand von Tagfaltererhebungen die Entwicklung der Biodiversität untersucht? Der Stand der Biodiversität lässt sich deshalb an Tagfaltern untersuchen, weil die Tiere verschiedene Lebensstadien (Ei, Raupe, Puppe, Falter) durchgehen und die Ansprüche an den Lebensraum je nach Stadium und Art sehr unterschiedlich sind. Während allen Lebensstadien muss sich das Individuum gegenüber eisigen Temperaturen im Winter behaupten. Und nicht nur: Fressfeinde gibt es ebenfalls zur Genüge. Zugleich müssen die notwendigen Lebensräume samt Nahrungspflanzen vorhanden sein. Und dort liegt die Knacknuss. Nebst anspruchsloseren Arten gibt es auch jene, die beispielsweise ihre Eier nur an einer einzigen Pflanze ablegen, weil die Raupen nur diese Pflanzen als Nahrungsquelle nutzen. Als Falter ernähren sie sich dann von mehreren verschiedenen Pflanzenarten. Fehlt die Pflanze für die Eiablage, fehlt der Tagfalter. Somit können aus dem Tagfaltervorkommen Informationen über den Stand der Biodiversität gezogen werden.

Testjahr

Ziel des Testjahres 2021 war es, sich mit der Erhebungsmethode vertraut zu machen. Bei einem Einführungstag und sechs Feldbegehungen bei Plaffeien im Kanton Freiburg wurde die Methode praktiziert. Zur Kontrolle der korrekten Bestimmungen der Tagfalterarten mussten bestimmte Arten mitgenommen und anschliessend präpariert werden. Nebst dem BDM können die Präparate Eingang in Museen für Sammlungen und Schulzwecke finden.

Präparierter Tagfalter
Präparierte Tagfalter (Cristina Duarte, 01.10.2021)
Weissdolch Bläuling
Weissdolch-Bläulinge auf Wundklee (Cristina Duarte, 02.08.2020)

Prona wirkt beim BDM mit

Nach dem erfolgreich durchgeführten Testjahr ist die Prona AG nun definitiv Teil des Tagfalterteams des BDM. Dies freut uns sehr. Ab Mai 2022 sind wir wieder in der Schweiz unterwegs. Die Kartierungen finden in diesem Jahr im Berner Jura statt und dauern bis in den September 2022. Mehr Wissenswertes zum Biodiversitätsmonitoring Schweiz finden Sie im Link anbei.

duarte_cristina

Möchten auch Sie das Vorkommen von Tagfaltern in einem bestimmten Gebiet analysieren? Die Prona AG steht Ihnen gerne für Felderhebungen oder Erfolgskontrollen zur Verfügung. Für weitere Informationen zu unseren Dienstleistungen klicken Sie auf den Fachbereich Angewandte Ökologie auf unserer Homepage oder nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Cristina Duarte
BSc ZFH in Umweltingenieurwesen