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4. April 2022
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Natur und Landschaft

Kleinstrukturen für Reptilien als Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen

Beton, Asphalt oder Rasenflächen – in unseren Städten sind die Flächen vielerorts zugepflastert. In diesen «strukturlosen Landschaften» finden Reptilien zunehmend kein Zuhause mehr. Daher ist es umso wichtiger, bei neuen Bauprojekten mit Ersatzmassnahmen neuen Lebensraum für bedrohte Reptilienarten zu schaffen. Wir stellen Ihnen mögliche Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen vor und zeigen auf, wie diese bei einem aktuellen Projekt integriert werden.

Was brauchen Reptilien?

Reptilien sind wärmeliebende Tiere. Sie mögen trockene Standorte, wo sie in der Sonne liegen, Wärme tanken und sich bei Gefahr schnell verstecken können. Doch ihre bevorzugten Lebensräume zwischen Hohlräumen von Steinen auf sandigen oder kiesigen Böden und kargen Gebüschen verschwinden im Schweizer Mittelland zunehmend. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, sind seltene Tierarten, wie zum Beispiel Reptilien, Amphibien, Tagfalter und Heuschrecken, sowie deren Lebensräume und Brutstätten geschützt (Art. 20 Verordnung über den Natur- und Heimatschutz bzw. Art. 25 Naturschutzverordnung).

Mauereidechse
Mauereidechse von Andreas Meyer/karch

Die neu geschaffenen Strukturen dienen den Tieren als Vernetzungskorridor bis zum Nidau-Büren-Kanal.

Steinhaufen Schema
Schematischer Aufbau eines Steinhaufens: A=Sand, B= Steine, C= Sand
Steinhaufen
Steinhaufen – Lebensraum für Reptilien

Rückbau Anschluss T6 Brügg mit Neubau Lärmschutzwände: Neue Lebensräume für Reptilien

Im Rahmen des Projekts T6 in Brügg bot es sich an, die Lebensräume entlang der Lärmschutzwände bis zum Nidau-Büren-Kanal aufzuwerten und miteinander zu vernetzen. Die Fachpersonen Umweltbaubegleitung (UBB) der Prona AG planten und begleiteten das Naturkonzept. Zusammen mit der Bauleitung und der Unternehmung wurden vor Ort die geeigneten Standorte ausgewählt und die Umsetzung der Massnahmen besprochen: Entlang der Lärmschutzwände wurden mehrere Steinhaufen erstellt und die Zwischenflächen mit feinem Kies aufgeschüttet (siehe Bilder). Diese neu geschaffenen Strukturen dienen den Tieren als Vernetzungskorridor bis zum Nidau-Büren-Kanal. Als Hauptmassnahme wurde auf einer grösseren Grünfläche eine humusfreie Magerwiese, zwei aus gröberem Kies bestehende Ruderalflächen und mehrere Steinhaufen und Steinlinsen und dazwischen neue Hecken realisiert. Prona AG begleitet die Massnahmen bis drei Jahre nach Bauende und führt eine Wirkungs- und Erfolgskontrolle durch.

Steinhaufen mit Pionierfläche
Steinhaufen mit Pionierfläche
Vernetzung
Vernetzung von Steinhaufen und Steinlinsen entlang der Lärmschutzwände
Fortlaufende Vernetzung
Fortlaufende Vernetzung der Steinhaufen entlang der Lärmschutzwände bis zum Nidau-Büren-Kanal
Bohnenblust Simon

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Simon Bohnenblust
Dipl. Umweltnatur­wissenschafter ETHZ