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4. Dezember 2020
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Gebäude und Siedlung

Asbest und Co.: Richtig umgehen mit gesundheitsgefährdenden Bauabfällen

In vielen älteren Gebäuden wurden umwelt- und gesundheitsschädliche Materialien verbaut. Der wohl bekannteste Stoff ist der Asbest, ein faserförmiges Mineral, das aufgrund günstiger Eigenschaften breite Anwendung als Asbestzement fand. Seit vielen Jahren weiss man um die Gesundheitsgefahren von Asbest. Vorgängig zu Bauarbeiten müssen heute Abklärungen zu den Gesundheitsrisiken und zur Entsorgung gemacht werden. An einem Beispiel zeigen wir auf, wie unsere Spezialisten Gebäudeschadstoffe erkennen und was beim Rückbau und der Entsorgung beachtet werden muss.

In der Schweiz ist der Einsatz von Asbest seit 1990 verboten. Gebäude, die vor dem Verbot errichtet wurden, sind auf mögliche Asbestvorkommen zu untersuchen. Bei Bauvorhaben schreibt die Abfallverordnung der Bauherrschaft ausserdem vor, im Baugesuchsverfahren Angaben über Bauabfälle mit umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffen und deren Entsorgung zu machen.

 

Gebäudecheck oder wie die Schadstoffe in der Bausubstanz erkannt werden

Im Herbst 2020 untersuchte die Prona AG ein ehemaliges Fabrikations- und Verwaltungsgebäude. Auf der Parzelle plant eine schweizerische Immobiliengesellschaft einen Ersatzneubau und projektiert den Rückbau des Bestandes. Zuerst machten die Spezialisten der Prona AG eine Begehung im ganzen Gebäude und notierten die Baustoffe und -materialien, in welchen Schadstoffe zu erwarten waren. Anschliessend wurde die Menge der Proben für eine aussagekräftige Diagnostik geschätzt und mit der Probenahme begonnen. Mehrheitlich waren dies asbestverdächtige Substanzen wie: Klebemörtel aus Wand- und Bodenfliesen, Kunststoffbodenbeläge (z.B. Linoleum), Materialien für Isolation und Fensterkitt und schliesslich Faserzement (Eternit). Weitere für die Diagnostik zu untersuchende Umwelt- und gesundheitsgefährden Stoffe sind die PCB (Polychlorierte Biphenyle) und PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe), Substanzen in Dichtungsmassen von Fugen und Korkisolierungen. Die Proben wurden in Labors analysiert und nachfolgend von der Prona AG ausgewertet. Basierend auf diesen Abklärungen konnten unsere Fachpersonen für Gebäudeschadstoffe und Abfall der Bauherrschaft aufzeigen, welche Materialien Asbest und andere gesundheitsschädliche Substanzen enthalten.

 

Gesundheitsschutz beim Rückbau und sachgerechte Entsorgung

Nachdem die Spezialisten der Prona AG die schadstoffhaltigen Bausubstanzen und Installationen ermittelt haben, unterrichten sie die Bauherrschaft über die lebenswichtigen Regeln die bei Umbau-, Rückbau- oder Unterhaltsarbeiten einzuhalten sind. Ausserdem weisen sie auf die Verantwortung der Arbeitgeber gegenüber den Mitarbeitenden hin.

Die Spezialisten zeigen der Bauherrschaft die Entsorgungswege für die anfallenden Bauabfälle auf und machen Angaben über deren Art, Qualität und Menge. Bauabfälle mit umweltgefährdenden Stoffen wie PCB, PAK, Schwermetallen oder Asbest werden im Entsorgungskonzept besonders erwähnt. Das Entsorgungskonzept reicht die Bauherrschaft der für die Bewilligung zuständigen Behörde im Rahmen des Baubewilligungsgesuchs ein.

Nach Abschluss der Bauarbeiten und auf Verlangen der Baubehörde weist die Prona AG im Auftrag der Bauherrschaft nach, dass die Abfälle entsprechend den Vorgaben entsorgt wurden.

Haben Sie Fragen zum Umgang mit Gebäudeschadstoffen? Unsere Spezialisten unterstützen Sie gerne bei Ihren Projekten. Ihre Ansprechperson für Gebäudeschadstoffe und Abfall: Bernhard Sommer